Das Nebelhaus * Eric Berg

„Eine geladene Waffe, die nicht mehr dort war, wo sie sein sollte, war wie ein Klopfen des Schicksals.“ 

Doro Kagel ist Journalistin und plant einen Artikel über einen Mordfall auf einer kleinen Insel, der sich zum zweiten Mal jährt. Das Blutbad von Hiddensee ist ein spektakulärer Fall, welcher bis dato noch nicht aufgeklärt werden konnte. Die Hauptverdächtige liegt seit der Horrornacht im Koma und konnte nie vernommen werden. „Aus der Welt der Lebendigen war Leonie verbannt.“ Doro lässt dieser Fall nicht mehr los. Einerseits möchte sie sich von der Berichterstattung aus persönlichen Gründen zurückziehen, anderenfalls zieht die Geschichte die Journalistin in den Bann.

In wechselnden Kapiteln recherchiert der Leser mit Doro direkt vor Ort und befragt Augenzeugen und dann wieder wird man zwei Jahre zuvor in das Geschehen zurückversetzt. Dort wo sich vier Freunde nach langer Zeit wieder trafen, um ein Wochenende an der Ostsee zu verbringen und um alte Zeiten wieder aufleben zu lassen. Philipp der erfolgreiche Architekt lädt seine Aktivistenfreunde aus Studentenzeiten ins selbst entworfenes Glashaus zu seiner scheinbar perfekten Familie direkt am Meer ein. Die vier unterschiedlichen Charaktere scheinen nicht mehr viel gemeinsam zu haben und während eines Sturm eskaliert die Situation. Am Ende gibt es drei Leichen und die Hauptverdächtige im Koma.

Lieblingssätze:

Doro: „Dabei ist es gleich, ob der Mörder ein Kind oder eine Siebenundsechzigjährige tötet, er tötet immer die Hoffnung.“

Vev: „Für mich ist das Gute nur in Maßen zu ertragen.“

Fazit:

Dieser Kriminalroman hat mich durch seinen Titel und Cover angezogen. Eric Berg ist ein Pseudonym für einen erfolgreichen Historien Romanschreiber. Mit seinem Debüt Krimi – der für mich schon in das Genre des Thrillers hineingleitet, hat er mich absolut überzeugt. Gerade die Wechsel der einzelnen Kapitel in der Recherche der Doro (Ich Form) in der Gegenwart und dem erzählerischen Geschehen der Blutnacht finde ich sehr gelungen und fesselnd. Die einzelnen Charaktere des Buches sind psychologisch gut ausgearbeitet und erzeugen beim Leser das Gefühl den ein oder anderen zu kennen. Die Hauptprotagonistin Doro ist durch ihr persönliches Familienschicksal mit der Geschichte gut verwoben und mir sehr sympathisch. Am Spannendsten fand ich die Nebenfiguren Vev und Frau Nan. Für diese interessanten Frauen könnte man glatt einzelne Romane schreiben.

Der Spannungsaufbau ist erstklassig und lies mich das Buch in zwei Tagen durchlesen. Sehr gut gemacht fand ich, dass der Leser bis zum Schluss nicht erfährt, wer die drei Todesopfer sind. Meine Verdächtigen „wechselten“ teilweise von Kapitel zu Kapitel. Motive und Ambitionen die Morde zu begehen, hätten fast alle gehabt.

Absolute Leseempfehlung für den Leser der gerne Thriller und psychologisch gut gemachte Krimis mag.

  • blanvalet Verlag // EUR 9,99
  • als Taschenbuch erschienen im Januar 2015
  • gekauft Januar 2017 // gelesen Januar 2017

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